Sprühtrockner und Kristallierer eines Chemiewerks

- Ein Bauwerk der Sonderklasse -

Im März 2002 erhielt das Büro Süfling nach gewonnenem Leistungswettbewerb den Zuschlag, eine bauliche Anlage mit den maschinellen Hauptkomponenten Sprühtrockner, Kristallisation und Faltsilos als Generalplaner auszuarbeiten und zu realisieren. Die Anlage dient zur Herstellung von Glukonaten und Laktaten, also Erzeugnisse zur Milchpulverproduktion.

Entstanden ist ein Ingenieursbauwerk der Spitzenklasse.




Zum Neubau:

Der Sprühtrockner ist ein Gerät mit folgenden Dimensionen: Höhe ca. 14 m, Durchmesser 8 m, das Leergewicht beträgt 200 t, das Betriebsgewicht beträgt 400 t. Dieses Gerät ist zweiteilig und setzt sich aus einem 7 m hohen Kegel und einem 7 m hohen Zylinder zusammen. Der Zyklon und die zugehörige Einheit erstrecken sich zusammen über eine Gesamtlänge von 15 m und haben immerhin noch ein Betriebsgewicht von 100 t.

Das Bauwerk hat eine Grundfläche von 16,50 m x 11,00 m und eine Höhe von
31,00 m, wäre hier baulich also mit einem Hochhaus gleich zu setzen.
 
Die Maßnahmen zur Erdbebensicherheit wurden mit dem Nutzerverhalten abgeglichen, sie stellen sich auf den unteren Betriebsebenen als Stahlbetonscheiben mit einer Mindestdicke von 35 cm dar. Die oberen Etagen, die alle äußerst nutzerfreundlich ausgelegt wurden, sind eine Kombination aus Stahl- und Stahlbetontragwerken. Den oberen Abschluss bildet eine jederzeit demontierbare Porenbetondachdecke.

Die Gründung erfolgte mittels einer 1 Meter starken Bodenplatte mit 40 mantelverpressten Großbohrpfählen aus Stahlbeton, d = 90 cm. Jeder Pfahl hat eine Länge von 11,00 m.

Das Gebäude erhielt eine nach dem Wasserhaushaltsgesetz vorgesehene Abdichtung, einen vorbildlichen Brandschutz und erfüllt vollstens die Erfordernissen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Es entspricht in jeder Hinsicht den neusten technischen Erkenntnissen und wurde zudem in allen Bereichen wirtschaftlich erstellt.
Die Außen- und Innenwände sind eine Kombination aus Stahlbetonmassivbauweise bzw. aus verzahntem Mauerwerk in Großplattenformat mit Stahlbetonskelettbauweise.

Bemerkenswert an dem Bauwerk ist zudem der Umstand, dass der Sprühtrockner erst nach Erstellung des Gebäudes eingebracht wurde. Der untere Kegel mit einer Höhe von 7 m und einem Durchmesser von 8 m wurde als erstes Bauteil über das Dach auf den dafür millimetergenau vorinstallierten Auflagerring eingebracht. Dann erfolgte ebenfalls über das Dach die Montage des 125 t schweren Zylinderaufsatzes.

Die Montage des ebenfalls 50 Tonnen schweren Zyklons stellte dann nur noch eine zeitliche Herausforderung dar.

Altbau:

Der Umbau des Bestandes für die acht projektierten Faltsilos war ähnlich schwierig, da diese mit einem Durchmesser von 2 m, einer Einbauhöhe von 25 m und einem Betriebsgewicht von je 200 t nicht unbedingt als kleine Komponenten bezeichnet werden konnten. Zudem musste die gesamte Anlage während der Bauzeit unter Betrieb gehalten werden.
Im Bestand wurde darum eine Stahlkonstruktion eingebaut, die ausschließlich das Gewicht der Faltsilos aufzunehmen hatte. Das kleinste Profil war hier ein HE-B 220!

Dieses Projekt war für Herr Wolfgang Süfling, der hier sämtliche Planungsleistungen, Tragwerksplanung und Statik einschließlich Platten- und Pfahlgründungen, erbracht hat und auch die Bauleitung durchführte, eine Herausforderung.












 




   


 
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